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Fahrradpendeln in den Niederlanden zeigt steigende Tendenz: 57 % Anstieg in einem Jahr

15 October 2025

Immer mehr Menschen in den Niederlanden entscheiden sich dafür, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Das geht aus neuen Daten des Mobilitätsanbieters Shuttel hervor, die einen Anstieg der Anzahl der Fahrradpendler um 57 % im vergangenen Jahr zeigen.

„Wir fahren gerne Fahrrad und werden zunehmend dazu ermutig“ [frei übersetzt], sagt Bart Horstman, Mobilitätsexperte bei Shuttel. Shuttel unterstützt die Pendlerbedürfnisse von Mitarbeitenden mehrerer großer niederländischer Arbeitgeber. Die Gesamtstrecke, die Mitarbeitende auf ihrem Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zurücklegen, stieg ebenfalls um 50 %.

Die Zahl der Fahrten mit dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln stieg zwischen März 2024 und März 2025 ebenfalls an, allerdings langsamer als die Zahl der Fahrradfahrten. So stieg die Zahl der Autofahrten um 44 % und die Zahl der Fahrten mit Zug, Straßenbahn, Bus und U-Bahn um 24 %.

Der allgemeine Anstieg des Pendlerverkehrs über alle Verkehrsmittel hinweg lässt sich durch einen einzigen wichtigen Trend erklären. „Wir kehren häufiger ins Büro zurück“ [frei übersetzt], erklärt Horstman. „Dieser Anstieg begann im letzten Jahr und hält weiterhin an. Hybrides Arbeiten bleibt bestehen, aber die Menschen arbeiten weniger Tage von zu Hause aus“ [frei übersetzt].

Bei kürzeren Strecken, insbesondere unter fünf Kilometern, scheinen Fahrräder den öffentlichen Nahverkehr zu ersetzen. Eine Analyse der Pendlerdaten von 134.700 Beschäftigten zeigt, dass herkömmliche Fahrräder für Kurzstrecken an Beliebtheit gewinnen, während die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für diese Strecken zurückgeht.

Horstman stellt außerdem einen wachsenden Trend zur Nutzung von E-Bikes für längere Strecken fest. „Wir beobachten, dass immer mehr Menschen E-Bikes und Rennräder für längere Pendelstrecken nutzen. Dies liegt zum Teil daran, dass immer mehr Arbeitgeber Einrichtungen wie Duschen und Umkleideräume zur Verfügung stellen, damit sich die Mitarbeitenden nach dem Radfahren frisch machen können“ [frei übersetzt]

Die Daten deuten auch darauf hin, dass einige Menschen während der COVID-19-Pandemie weiter von ihrem Arbeitsplatz entfernt wohnen. Infolgedessen hat nicht nur die Zahl der Fahrten mit dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln zugenommen, sondern auch die durchschnittlichen Entfernungen. Es gab einen deutlichen Anstieg bei Pendelfahrten über 20 Kilometer, während die Zahl der kürzeren Fahrten zurückgegangen ist.

Mehr Radfahrer*innen und größere zurückgelegte Entfernungen sind grundsätzlich vorteilhaft für die öffentliche Gesundheit und die Luftqualität. Dieser Trend bringt jedoch auch neue Herausforderungen mit sich: eine zunehmende Überlastung der Radwege und eine größere Bandbreite an Fahrgeschwindigkeiten als noch vor zwanzig Jahren, bevor E-Bikes aufkamen.

Diese Entwicklungen erfordern insbesondere während der Stoßzeiten erhöhte Vorsicht. Höhere Fahrgeschwindigkeiten bedeuten weniger Zeit, um auf andere Verkehrsteilnehmende oder Hindernisse zu reagieren. In einigen Bereichen sind möglicherweise breitere oder verbesserte Fahrradinfrastrukturen erforderlich, um diesen Veränderungen Rechnung zu tragen und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

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