Knowledge Radschnellwege für e-Bikes 3 April 2023 Blogs by experts Der E-Bike-Boom bringt Bewegung in die Verkehrswende. Wenn Fahrräder schneller werden, müssen auch die Routen angepasst werden. Aber wie? Sjors van Duren hat darauf eine Antwort. “Es geht um ein neues Denken”, sagt der bekannte Verkehrspionier aus Nimwegen. Damit bezieht er sich darauf, wie Planer die Verkehrsinfrastruktur gestalten müssen. Doch trotz ihrer Visionen muss Deutschland noch daran arbeiten, den Anschluss an das Nachbarland nicht zu verlieren. Die Tageszeitung “Die Zeit” begleitete Sjors einen Tag lang in seinem Umfeld, das er in den letzten Jahren geprägt hat, und suchte nach Antworten auf diesen Trend. Zusammenfassung E-Bikes verändern die Regeln des täglichen Reisens. Ihre wachsende Beliebtheit steigert die Zahl der Pendler, motiviert ältere Menschen, öfter mit dem Fahrrad zu fahren, oder trägt dazu bei, das Leben in Städten und Gemeinden zugänglicher zu machen. Man könnte sagen, dass die Popularität von E-Bikes zu einer unerwarteten Revolution im Transportsektor führt, aber die Planer vor Herausforderungen stellt. Geht es um höhere Geschwindigkeiten, Ladeinfrastruktur oder notwendige Sicherheitsstandards, ist der gesamte Bereich der Verkehrsplanung gefordert, um mit diesem Trend Schritt zu halten. Die Niederlande, Vorreiter bei der kohärenten Fahrradinfrastruktur, scheinen dem Nachbarland Deutschland voraus zu sein. Niederländische Planer gehen von der Prämisse aus, dass der Aufbau einer sicheren Infrastruktur für E-Bikes nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Autofahrer von entscheidender Bedeutung ist. Während in Deutschland Transformationen hin zu aktiver Mobilität vor allem zu Ungunsten der Autofahrer gestaltet werden, haben sich die Niederlande für eine andere Vorgehensweise entschieden. Das Pilotprogramm, mit dem die Niederlande ab 2007 Radwege bauten, zielte offiziell darauf ab, das Auto zu beschleunigen. “Weniger Stau mit dem Fahrrad” lautete die Devise. Demnach würden die Menschen für kürzere Strecken mit dem Fahrrad fahren, damit andere Fahrzeuge dann besser durchkommen könnten. Und es funktionierte, eigentlich sogar sehr erfolgreich. Sjors van Duren weiß: “Es geht um eine neue Denkweise”. Dabei bezieht er sich auf die Art und Weise, wie Planer die Verkehrsinfrastruktur gestalten müssen. Sjors, der für seine unkonventionellen Ansätze bekannt ist, spielt eine entscheidende Rolle im Bereich der Fahrradinfrastruktur in den Niederlanden. Heute unterstützt er für das Beratungsunternehmen Royal HaskoningDHV Städte und Gemeinden weltweit dabei, fahrradfreundlicher zu werden, darunter Berlin, Hamburg, Wien, Amsterdam, Dublin und Den Haag. Neben seinem Wissen, das eine ganze Vorlesung nur über Kreisverkehre füllen könnte, war eines seiner ersten bemerkenswerten Projekte die Realisierung des 80 km langen Netzwerk von Mehrere “Fietssnelwegen” in und um Nijmegen und Arnheim. Durch den Umgang mit internationalen Partnern weiß er jedoch, dass ein Umdenken damit beginnt, die richtigen Worte zu finden. Ein Augenöffner war vor einigen Jahren eine Podiumsdiskussion in Deutschland. Der Moderator erwähnte den Begriff “Fietssnelweg”, was mit “Fahrradautobahn” übersetzt werden kann. Während es für den christdemokratischen Verkehrsminister, der an der Diskussion teilnahm, ein gutes Schlagwort gewesen sein mag, rief es für Sjors van Duren falsche Assoziationen hervor. Sjors erklärt gegenüber der `Zeit’: “Wir haben mit dem ‘Fietssnelweg’ angefangen, dann kam die ‘Snelfietsroute’, die Fahrradautobahn, und jetzt sind wir auf der ‘Doorfietsroute’.” Was darauf abzielen soll, dass diese Wege nicht einfach für hohe Geschwindigkeiten da sein sollen. Stattdessen ist das Ziel ein Stück Radinfrastruktur zu schaffen, das Komfort und Freude hervorruft und darauf hinweist, dass der Weg dorthin ein Naturlehrpfad im Sinne der Verkehrswende ist. Sjors schlägt vor, dass Deutschland, das für seine fabelhafte Autoinfrastruktur bekannt ist, über den Tellerrand hinausdenken muss, Kreativität und onconventionelle Methoden sind benötigt um die Radschnellwegen zu realisieren. “Deutschland ist eine Ingenieursgesellschaft”, sagt Sjors, “und für Juristisch eingestellte (Verkehrs)Ingenieure gibt es nur null 2de reins, schwarz oder weiß, aber keine Grautöne.” In die Grautöne finden wir in die Niederlände doch die Lösungen um bequem die Radschnellwegen um zu setzen. Den Originalartikel auf Die Zeit finden Sie hier. Foto: Radschnellwegen in Arnhem – Nijmegen, Martien van Duren, 2019.