Knowledge Baden-Württembergische Delegation besucht die Niederlande 16 December 2024 German Vom 19. bis 21. September 2024 begaben sich Staatssekretärin Elke Zimmer und eine Delegation von Bürgermeistern aus Baden-Württemberg auf eine aufschlussreiche Studienreise in die Niederlande, um von den lokalen Radverkehrsinfrastrukturen und -förderstrategien des Landes zu lernen. Der Besuch, der von der Dutch Cycling Embassy (DCE) gemeinsam mit Velokonzept und der AGFK-BW organisiert wurde, hatte zum Ziel, den Wissensaustausch zu fördern und innovative Lösungen für die städtische Mobilität anzuregen, und umfasste eine Reihe von Präsentationen, Besichtigungen und Diskussionen mit niederländischen Unternehmen, Regierungsvertretern und Experten. Tag 1: Erkundung von Utrecht zu Fuß Der Besuch begann in Utrecht, wo Lucas Harms, stellvertretender Leiter der Abteilung für aktive Mobilität im Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, die Delegation herzlich in den Niederlanden begrüßte und einen kurzen Überblick über die nationalen Bemühungen zur Förderung des Radverkehrs gab. Anschließend hörte die Delegation Präsentationen von Herbert Tiemens, dem leitenden Mobilitätsbeauftragten der Stadt Utrecht, und Emma Stubbe von der DCE. Die Delegierten erfuhren etwas über die historische Entwicklung des Radverkehrs in den Niederlanden und die innovativen Pläne der Stadt Utrecht für die Zukunft der Stadt und der Mobilität. Tiemens hob auch die Herausforderungen hervor, mit denen Utrecht konfrontiert ist, wie z. B. das städtische Wachstum mit nachhaltigen Mobilitätslösungen in Einklang zu bringen und den Bedürfnissen einer vielfältigen und wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. Auf die Präsentationen folgten eine lebhafte Frage- und Antwortrunde und die offizielle Übergabe des ‚Niederländischer Radnavigator’ in deutscher Sprache an Staatssekretärin Zimmer. Anschließend erkundete die Gruppe unter der Leitung von Tiemens und in Begleitung von Skadi Tirpak, Geschäftsführerin des DCE, Utrecht zu Fuß und besuchte zwei Wahrzeichen der Fahrradinfrastruktur: die weltweit größte Fahrradabstellanlage bei Utrecht Centraal und den Catharijnesingel. Diese Besuche boten wertvolle Einblicke in die Integration von Stadtentwicklung und Mobilität. Am Abend nahm die Delegation an einem Abendessen teil, bei dem ihr vom Nationalen Institut für Umwelt- und Raumplanung vier Szenarien für die Niederlande im Jahr 2050 vorgestellt wurden. In der von Kersten Nabielek, einem Raumplaner, geleiteten Diskussion wurden Entscheidungswege für eine innovative Stadtentwicklung, klimaneutrale Energiesysteme, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Mobilität aufgezeigt. An dem Abendessen und der Diskussion nahmen eine Reihe offizieller Vertreter teil, darunter Sonja Munnix von der niederländischen Unternehmensagentur RVO, Bas Akkers, Berater für Handel und Investitionen bei ROM Utrecht Region und Lot van Hooijdonk, Stadträtin der Stadt Utrecht, zuständig für Mobilität, Energie und Klima. Tag 2: Die Rolle der wirtschaftlichen und regionalen Zusammenarbeit bei der Mobilitätsplanung Der zweite Tag konzentrierte sich auf die Wechselwirkung zwischen Mobilität und Wirtschaft. Die Delegation lernte die positive Kultur der Zusammenarbeit zwischen Regierung und Wirtschaft in den Niederlanden kennen, trotz gelegentlicher Konflikte mit dem Handel. Peter de Pater, stellvertretender Bürgermeister von Ede, und Daniël Willems, Verkehrsplaner der Gemeinde Ede, vertraten die Regierungsperspektive und erläuterten die politischen Herausforderungen, Praktiken der Bürgerbeteiligung, Lösungen und Ergebnisse der Mobilitätsplanung in Bezug auf die Radverkehrsinfrastruktur und -förderung in der Region. Max Mooij von MobilityLabel hielt anschließend einen aufschlussreichen Vortrag über die Bedeutung des betrieblichen Mobilitätsmanagements und der Beratungsdienste für Unternehmen und Behörden. Alina Prey, Beraterin für Politik und Verhaltensforschung aus Goudappel, erweiterte den Input mit einer Präsentation zu verschiedenen Themen, darunter die psychologische Perspektive auf die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Bürgern und Unternehmen, effektives Stakeholder-Management und verschiedene Möglichkeiten, Anreize für nachhaltige Mobilitätsgewohnheiten zu schaffen. Anschließend erkundete die Delegation die regionale Zusammenarbeit zwischen benachbarten Gemeinden und besuchte Ede, Bennekom und Wageningen mit dem Fahrrad. Sie untersuchten die niederländischen Standards für direkte Radwege und die Beziehungen zwischen Stadt und Land, die die Kostenteilung und die gemeinsame Planung erleichtern. Sjors van Duren, Fahrradberater von Royal HaskoningDHV, Daniël Willems und Alina Prey führten die Gruppe durch diese Themen und die Region. Der Tag endete mit einer Reflexionsrunde der Teilnehmer und warmen und inspirierenden Worten von Staatssekretärin Zimmer darüber, welche Art von Mobilitätsparadigmen und urbanen Qualitäten sie sich für Baden-Württemberg in Zukunft wünscht. Tag 3: Radfahren und Stadtentwicklung in Utrecht Der letzte Tag war dem Verständnis der Synergie zwischen einer auf den Menschen ausgerichteten Mobilitätsplanung und der Entwicklung der Infrastruktur in Utrecht gewidmet, und zwar im Rahmen einer Fahrradtour. Ben Schaipp von FietsMeister leitete die Tour, bei der auch die Möglichkeit bestand, ein LopiFit, ein innovatives Laufrad, zu testen. Die Delegation besuchte die Dafne Schippersbrug, wo Michel Schreinemachers und Marijn Schenk, die Gründer von NEXT Architects, erzählten, wie sie die Brücke entwarfen, die nicht nur als wichtige Fahrradverbindung, sondern auch als Schule dient, mit einem Grün- und Erholungsgebiet für die Nachbarschaft. Zu den weiteren Höhepunkten gehörte die Fahrt entlang verschiedener enger und/oder stark befahrener Straßen, die fahrradfreundlich umgebaut wurden, wie z. B. der Maliesingel und Geschäftsstraßen, sowie die Besichtigung eines neuen Viertels, das nach den innovativen Stadt- und Mobilitätsplanungsprinzipien der Stadt Utrecht geplant wurde. Der Besuch endete mit einem Mittagessen und einem Moment der Reflexion und Diskussion über die Erkenntnisse des Besuchs. Die Delegation teilte mit, was sie am meisten am niederländischen Ansatz für Fahrradinfrastruktur und städtische Mobilität inspiriert hat und welche Ansätze und Lösungen sie mit nach Hause nehmen würden. Die bei diesem Studienbesuch gewonnenen Erkenntnisse sollen künftige Mobilitäts- und Stadtentwicklungsstrategien in Baden-Württemberg beeinflussen und ein nachhaltigeres, kooperatives und fahrradfreundliches Umfeld fördern. Die Dutch Cycling Embassy empfängt Delegationen aus der ganzen Welt und koordiniert Studienbesuche und Workshops, um über Erfahrungen bewährte Lösungen in den Niederlanden zu informieren. Interessiert, mehr zu erfahren? Nehmen Sie Kontakt mit nils.steinhauser@dutchcycling.nl auf.