Knowledge Future Mobility Summit 2022 in Berlin 11 September 2022 Cycling News Welche Zutaten braucht es, um in kürzester Zeit möglichst viele Konzepte für die Mobilität der Zukunft aufzunehmen? Das Rezept für den Future Mobility Summit (FMS) klingt einfach: Man nehme hochkarätige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und bringe sie auf engstem Raum zusammen. Am 7. und 8. September fand der Future Mobility Summit 2022 an der TU Berlin statt. Mit Referenten zu einer Vielzahl von Themen rund um die Mobilität der Zukunft, mit Teil-Sessions und Workshops, in denen innovative Ideen diskutiert wurden, und mit Pitches, in denen das Publikum einen Blick auf das Jahr 2030 und darüber hinaus warf. Die Dutch Cycling Embassy nahm an dem Gipfel teil und organisierte in Zusammenarbeit mit der niederländischen Botschaft, dem Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und der APPM eine Reihe von Sessions. Am ersten Tag des Gipfels dominierte das 9-Euro-Ticket (unbegrenzte Fahrten im Sommer 2022 mit der Bahn quer durch Deutschland für 9 Euro) einen Großteil des Plenarprogramms. “Das 9-Euro-Ticket hat uns gezeigt, dass ein erschwinglicher ÖPNV für alle eine wichtige Säule für eine nachhaltige Mobilität ist”, lautete eine der Schlussfolgerungen von Bettina Jarasch (Senatorin für Mobilität Berlin). Nach dieser Auftaktveranstaltung fanden die ersten Workshop-Runden statt. Im Hub Deutschland Hub beschäftigte sich die APPM mit der Zukunft von Knotenpunkten in einem Mobilitätsnetzwerk und den damit verbundenen Möglichkeiten, Innenstädte vom Verkehr zu entlasten. Es folgte eine Podiumsdiskussion zur aktiven Mobilität, bei der unter anderem Arlette van Gilst (Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft) und David Gelauff (Stadt Amsterdam) das Fahrrad als wichtigstes Verkehrsmittel der Zukunft bezeichneten. Und das bei einer Veranstaltung, bei der man eigentlich erwartet hätte, dass fliegende Autos und Drohnen im Vordergrund stehen, aber das war nicht der Fall. Von vielen Rednern und in vielen Diskussionen wurde das Fahrrad als sehr wichtig und vorherrschend bezeichnet, als der Weg, um sich nachhaltig in die Zukunft zu bewegen. Tag 1 endete mit einer Diskussion in der niederländischen Botschaft, an der eine große niederländische Delegation, aber auch viele interessierte Deutsche teilnahmen, die versuchten, nützliche Kontakte zu knüpfen und die niederländische Vision zu entdecken. Ein sehr erfolgreiches Networking-Event, um auf informelle Weise Wissen auszutauschen und gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten. Am zweiten Tag des Future Mobility Summit ging es vor allem um Ladeinfrastruktur (wobei auch Lastenfahrräder häufig im Bild waren) und um effektive Arbeit und Maßnahmen. Ein ausgezeichneter Vortrag von Jaron Borensztajn, Mitbegründer von Cargoroo, lenkte die Diskussion darüber, wie viele Lieferwagen aus der Stadt verschwinden könnten, wenn diese und ähnliche Lastenfahrräder in großer Zahl für den städtischen Logistikverkehr eingesetzt werden könnten. Im anschließenden Workshop über aktive Mobilität: Wie man schneller von Plänen zur Realität kommt, konzentrierten sich die Vorträge und Diskussionen auf Beispiele aus Deutschland und den Niederlanden, wo Zusammenarbeit und Bottom-up-Maßnahmen zu Innovation und Entwicklung in Städten führen können. Das DCE (Arjen Klinkenberg) stellte die Idee der Fahrradabstellplätze vor, die ursprünglich eine Erfindung der Stadt Rotterdam waren, heute aber überall auf der Welt zu sehen sind. Birgit Cannegieter (Tour de Force/APPM) stellte den Erfolg der Zusammenarbeit von Radfahrern im Rahmen der Tour de Force vor, und David Gelauff (Stadtverwaltung Amsterdam) zeigte auf, dass der enorme Fahrradstau in der Stadt auch genügend Möglichkeiten bieten kann, wenn man als Stadtverwaltung dem nur genügend Aufmerksamkeit schenkt. Ein sehr erfolgreicher Workshop, der jedem Teilnehmer einen Einblick in die Möglichkeiten bot, mit einfachen, billigen und schnellen Maßnahmen zu einer lebenswerteren Stadt beizutragen. Die Sitzung endete mit einem Networking-Mittagessen von DCE, dem Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und APPM, um noch einmal die Kontakte und das Netzwerk zu erweitern und um zu betonen, dass wir durch Zusammenarbeit immer größere Schritte machen können. Die neuesten innovativen und neuartigen Ideen dieses Future Mobility Summit wurden während des spannenden Innovators Pitch vorgestellt, bei dem eine Reihe von Rednern ihre Innovationen präsentieren konnten. Aus dem DCE-Netzwerk traten Cargoroo und im Namen von MobilityLabel Max Mooij auf die Bühne, um einen viel beachteten Vortrag zu halten und hoffentlich neue Kontakte für eine zukünftige Zusammenarbeit zu knüpfen. Alles in allem können wir auf einen gelungenen Gipfel zurückblicken, wobei sich der Fokus, den der DCE im letzten Jahr auf Deutschland gelegt hat, als durchaus berechtigt erwiesen hat. Es gibt viele Herausforderungen und Chancen, und es besteht ein großer Bedarf an internationaler Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden. Viele Chancen für eine nachhaltige Zukunft!